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Warum und wie ich Ratten halte

Hier gibt´s nur Text. Wem das nicht gefällt,
der verzieht sich lieber wieder auf die Seite zuvor.



Seit unser Sohn Florian 2002 seine erste Ratte hatte, durfte ich diese Tiere kennen und schätzen lernen. Florian hatte ziemlich schnell das Interesse verloren, aber seit dieser Zeit habe ICH Ratten und möchte sie nie mehr missen.

Ich hatte ja nun bereits viele Jahre Erfahrungen mit Meerschweinchen, Kaninchen und Hamstern. Aber ich mußte feststellen, dass all diese Tiere, so niedlich und kuschelig sie auch sein mögen, in ihrem positiven Verhalten gegenüber den Menschen nicht an die Ratten herankommen. Soll heißen, mit den Ratten kann man viel mehr anfangen, da diese von Natur aus neugierig und kommunikativ sind. Sie kommen von selbst aus dem Käfig und wollen mit ihren Menschen spielen. Teilweise sind sie sogar sehr aufdringlich, man wird sie nicht so schnell wieder los.

Seit ich diese Erfahrungen mit Ratten gemacht habe, versuche ich immer, die althergebrachte, landläufige Meinung, dass Meerschweinchen die besten Spielgefährten für Kinder sind, etwas zu korrigieren. Keine zahme Ratte wird je so langweilig, wie es Meerschweinchen, Kaninchen und Hamster für Kinder schnell werden können. Außerdem denke ich, dass die Meerschweinchen oft eher unter der Behandlung von Kindern leiden, schon wenn sie sie erst "einfangen" müssen im Käfig. Anders hingegen die Ratten. Sie freuen sich, wenn man die Käfigtür öffnet und machen gern beim Spiel mit.

Auch hinsichtlich der Pflege sind für mich Ratten viel anspruchsloser und robuster als die anderen Tiere. Man sollte den Ratten zwar in der Regel Körnerfutter, hartes Brot sowie Obst und Gemüse füttern. Wenn man ihnen aber gelegentlich ein Stück Schokolade oder sonst irgend etwas von unserer eigenen Nahrung zukommen lässt, so vertragen sie das gut. Das sollte man lieber nicht mit einem Meerschweinchen versuchen, bei diesem geht sofort die gesamte Verdauung durcheinander. Ich kenne einen Rattenmann, der gelegentlich (bzw. oft) an Bier, Kaffee und Nutellabrot genascht hat und dabei gesund und fit bis zum Alter von reichlich 3 Jahren lebte.

Ein weiterer Vorteil der Ratten ist, dass sie sich selbst festhalten, wenn sie auf uns Menschen herumkrabbeln. So fallen sie nicht herunter, und wenn das doch mal passieren sollte, dann sind die Folgen meist nicht gravierend. Das soll nicht heißen, dass man Ratten fallen lassen darf! Ich vergleiche es lediglich mit zum Beispiel Meerschweinchen, für die ein Sturz von unserem Arm bereits tödlich enden kann. Und wie schnell kann einem Kind das passieren, wenn auch natürlich nicht mit Absicht. (Ich selbst habe als Kind meinen allerliebsten Meerschweinchenbock fallen gelassen, woraufhin er die Hinterbeinchen nur noch hinter sich her schleifen konnte. Zum Glück war es scheinbar nur ein Bluterguß an der Wirbelsäule, nach einigen Tagen konnte er wieder laufen. Aber so etwas vergisst man sein Leben lang nicht.)

Soweit zunächst mein Loblied auf die Ratten. Ich finde, Ratten sind die genialsten kleinen Haustiere, die man sich halten kann. Ich vergleiche sie in ihrer Art am ehesten mit Hunden. Da sich nicht jeder einen Hund halten kann, ist die Ratte (natürlich mindestens zu zweit!) ein gleichwertiger Ersatz, dabei noch viel preiswerter (keine Steuer, weniger Futter und Tierarztkosten, kein Gassi gehen).


Nun noch ein Wort zu meiner Haltung.

Bei mir leben die Ratten ganzjährig in einem ungeheizten Schuppengebäude. Im Winter gibt es dort keinen Frost, aber die Temperaturen gehen schon ziemlich in den Keller. Ich halte meine Ratten jetzt seit 5 Jahren so, und ich habe genauso lange gesunde, sehr kräftige und mobile Tiere mit einem tollen dichten Fell. Es gab bisher keinen Schnupfen oder gar Lungenentzündung und bis auf vielleicht einmal im Jahr ein paar Milben (in den letzten 3 Jahren gar nicht) auch keine anderen Erkrankungen.
Nur meine Hella lebt mit einem Schiefkopf, sollte schon vor 1,5 Jahren eingeschläfert werden. Aber ... Totgesagte leben länger ... sie ist in ihrem Alter von reichlich 2,5 Jahren und mit ihrem Schiefkopf meine zweitmobilste Rattendame. Sobald ich den Käfig öffne, geht sie auf Wanderschaft, und bevor ich ihn wieder schließe, muß ich erst mal suchen, wo sie gerade geblieben ist.
Übertroffen wird sie nur noch von Karibika, die gleich aus dem Schuppen hinaus auf den Hof marschiert, hinein in gerade offen stehende Räume oder Gerätekammern, unbeeindruckt von herumlaufendem und schnupperndem Hund sowie Katzen.

Ich teile nicht die Meinung vieler Rattenhalter, die ich oft im Internet lese und die mir auch schon versucht wurde aufzudrängen, dass man Ratten unbedingt bei 20°C Zimmertemperatur halten muß. Wenn ich meine Ratten ansehe, weiß ich, dass ihnen meine Haltung gut bekommt. Und jeder, der selbst Ratten hat und mich besuchen kommt, stellt fest, dass meine Ratten besonders groß sind. Ich habe keinen Vergleich, da ich eigentlich nie bei anderen Rattenhaltern bin, und die Ratten in Zoogeschäften kann man ja wohl zum Vergleich nicht heranziehen.

Bei Haltung der Ratten in der Wohnung sehe ich noch eher die Gefahr von Erkältungen aufgrund von Durchzug oder Temperaturschwankungen. Bei mir ist es im Winter durchgehend kalt, und da die Ratten immer draußen sind, können sie sich allmählich an die Temperaturen gewöhnen.
Wäre es ihnen im Winter kalt, würden sie nicht quietschvergnügt durch die Käfige turnen, sondern sich nur in den Häusern aufhalten.

Ich denke, man muß sich ab und zu erinnern, dass es Tiere sind und dass diese einen Instinkt haben und in der Natur - ohne Zimmertemperatur! - bestens zurecht kommen und sich prima anpassen können. Dies soll nicht heißen, dass ich gegen die Haltung von Ratten in der Wohnung bin - absolut nicht, so hat man seine Rattis näher bei sich.
Nur ich wehre mich hiermit gegen die Meinungen, die meine Kaltstallhaltung verurteilen. Wer es nicht glaubt, dass es den Tieren dabei gut geht, der kann gern zu mir kommen und sich persönlich überzeugen.

Falls mir noch weiteres zum Thema einfällt, werde ich es hier gelegentlich ergänzen.

... noch was eingefallen ...

Es ist traurig, dass Ratten noch immer dieses Negativ-Immage als Schädling und Krankheitsüberträger haben und bei den Menschen ein Ekelgefühl hervorrufen.
Auch wenn unsere Farbratten mit dem "Ungeziefer Ratte" überhaupt nichts zu tun haben, weder mit denen in Berührung kommen noch (meistens) so aussehen wie diese, hält sich in der Bevölkerung diese Meinung sehr hartnäckig.

Ich finde es schon seltsam, dass viele Leute zum Beispiel Tauben als Plage und Krankheitsüberträger ansehen, selbst aber zu Hause einen niedlichen kleinen Wellensittich beim Essen über den Tisch laufen lassen, womöglich noch aus dem eigenen Mund Kekskrümel picken lassen.
Aber wenn jemand Ratten als Haustiere hält, dann ist das unmöglich. Ich erlebe das hier in unserem Dorf, die Leute sind alle der Meinung, Ratten kann man nur erschlagen, keinesfalls als Kuscheltier halten. Sie sind dabei so stur, dass sie sich nicht mal meine Farbratten ansehen würden, geschweige denn anfassen.

Deshalb und trotzdem bin ich immer auf der Mission, den Menschen die intelligenten "Nasen" nahezubringen und ab und zu mal den einen oder anderen davon zu überzeugen, dass man sich absolut nicht ekeln muß und die Ratten wunderbar als Haustiere geeignet sind.
Es ist mir schon mehrfach gelungen, die Leute sind mir bis heute dankbar,
also bleibe ich auf diesem Weg.

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